Tag 1: Warum mache ich das?

Ich esse gerne Fleisch, nicht oft, aber dafür geniesse ich es umso mehr (das muss an meinen griechischen und italienischen Wurzeln liegen). Ein saftiges Steak oder ein selbstgemachter Burger sind für mich ein wahrer Genuss und machen mich glücklich. Das ist kein Scherz. Warum also nicht einfach 40 Tage auf Fleisch verzichten? Das wäre zu einfach. Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, auch noch ohne Milchprodukte zu leben. Cottage Cheese, Gruyère, Appenzeller und auch Butter bereichern täglich meinen Speiseplan. Der Cappuccino am morgen darf bei mir natürlich nicht fehlen. Auf all das verzichten? Ganz freiwillig? Warum? Weil ich es wissen will – fühle ich mich tatsächlich fitter und vor allem kann ich das schaffen?

Es geht los

Es geht los. Der Cappuccino wird mit einem Espresso ersetzt. Gesüsst wird mit Agavendicksaft. Die Scheibe Vollkornbrot bestreiche ich mit Margarine anstelle von Butter. Ehrlich gesagt ist es nicht dasselbe. Ich liebe nämlich den besonderen Buttergeschmack. Der Honig fällt auch weg (leider), dafür kommt meine Lieblings-Schwarzkirschmarmelade obendrauf. Das Frühstück verläuft dennoch unspektakulär. Die eigentliche Herausforderung wartet sicherlich im Laufe des Tages beim Kochen auf mich oder wenn ich mal auswärts essen gehen sollte. Gestern Abend war ich zum Beispiel im Tibits. Für alle, die es nicht kennen, das ist ein vegetarisches Restaurant in Zürich. Die Buffet-Auswahl ist gross. Das Essen schmeckt fein und das Restaurant war bis auf den letzten Platz voll. Es kommt bei Frauen und auch bei Männern gut an. Fleischlos essen zu gehen, ist kein Problem. Jedoch habe ich mich beim Schöpfen der verschiedenen Gerichte gefragt, in welcher Speise wohl Milchprodukte enthalten sind? Nicht immer war das für mich offensichtlich. Ist der Veganismus also überhaupt alltagstauglich und werde ich dadurch zur Aussenseiterin? Ich bin gespannt…

Kartoffel-Möhren-Suppe zum Mittagessen

Kartoffel-Möhren-Suppe. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Kartoffel-Möhren-Suppe. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Heute Mittag gab es eine Kartoffel-Möhren-Suppe und zum Nachtisch einen Apfel statt Schoggi oder Kekse. Ehrlich gesagt hat mir das gut geschmeckt. Dennoch ist mein primäres Ziel nicht, eine Diät zu machen oder abzunehmen. Ich möchte mich einfach wieder fitter fühlen. Aber in diesem Moment fühle ich mich eher erschöpft. Ich befinde mich im Nachmittagstief. Gestern habe ich noch zwei Riegel Schokolade um diese Uhrzeit verdrückt. Das ist wohl die Macht der Gewohnheit! Es wäre doch so leicht, in die Süssigkeitenkiste zu greifen. Aber nein. Ich lass es. Ich frage mich nur, wie ich die erste kleine Heisshungerattacke nach etwas Süssem stillen kann. Ich hätte natürlich vegane Süssigkeiten oder Schokolade einkaufen können. Das habe ich aber nicht. Bisher wenigstens. Wie gut, dass ich noch eine Banane in der Obstschale entdeckt habe….