Tag 47: That’s it – Frohe Ostern

Ich serviere Bruschetta mit Tomaten und Oliven als Vorspeise (Bild: Ein Familienmitglied)

Ich serviere Bruschetta mit Tomaten und Oliven als Vorspeise (Bild: Ein Familienmitglied)

Frohe Ostern allerseits. Mein Experiment ist nun vorbei und ich danke allen, die mich in dieser Zeit mental, in persönlichen Gesprächen, via Facebook und vor allem auf meinem Blog unterstützt haben! Die letzten Wochen waren eine besondere Erfahrung für mich. Es ist unglaublich wie schnell die vergangenen 46 Tage verflogen sind. Woche für Woche ist es mir leichter gefallen, mich vegan zu ernähren und nun ist schon alles vorbei. Das ist meine kurze Zusammenfassung des Experimentes. Wer wissen möchte, wie es mir in dieser Zeit gesundheitlich ging, was mir gut oder weniger gut geschmeckt hat und ob ich mich als Aussenseiterin gefühlt habe, der kann gerne weiter lesen.

Mein ausführliches Resümee
Ich habe Höhen und Tiefen durchlebt. Die ersten Tage waren am schlimmsten. Zu Beginn habe ich nicht versucht Fleisch und Fett zu ersetzen, sondern mir nur Beilagen zubereitet. Ich wurde nicht richtig satt und habe mich als Folge davon überwiegend von Kohlenhydraten ernährt. Doch als ich mich bei der Auswahl spezieller Zutaten wie Mandelmus, Tofu, veganem Käse und auch beim Kochen veganer Gerichte besser ausgekannt habe, lief’s wie von selbst.

Gesundheitliche Aspekte
Ich habe etwas abgenommen, auch wenn das nicht mein primäres Ziel war. Aber irgendwie muss das Fett von Käse und Milch eingespart worden sein. Vor allem habe ich mich fitter und gesünder gefühlt. Trotz Grippewelle um mich herum, habe ich diese Zeit ohne eine Erkältung überstanden. Dennoch frage ich mich, ob eine vegane Ernährung auf lange Sicht gesund ist, ohne zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Ich weiss es nicht. Ich bin keine Ärztin und möchte mich da auch nicht aus dem Fenster lehnen. Wer sich jedoch entscheidet vegan zu essen, der wird sich genau mit den Nährstoffen von verschiedenen veganen Lebensmitteln auseinandersetzen müssen, um langfristig keine Mangelerscheinungen zu bekommen.

Keine Heisshungerattacken auf Süsses
Es ist erstaunlich, dass ich bis auf ganz wenige Ausnahmen, die ich mal mit dem weiblichen Zyklus entschuldigen will, keine Heisshungerattacken auf Süssigkeiten hatte. Noch vor dem Start habe ich Unmengen an Schokolade oder Plätzchen gegessen, ohne darüber nachzudenken. Zum Glück bin ich nicht dick. Aber dennoch sollte niemand auf Dauer wahllos Süssigkeiten in sich reinstopfen. In den ersten drei Tagen hatte ich vor allem nachmittags Heisshunger auf Süsses. Ab der zweiten Woche habe ich kein Verlangen mehr danach verspürt. Genauso ging es mir mit Kuchen und anderen Süssigkeiten.

Käse ist nicht ersetzbar
Mein Experiment ist nun vorbei und ich weiss gar nicht recht, auf was ich mich eigentlich freuen soll. Zwar habe ich heute keinen Heisshunger auf tierische Lebensmittel verspürt, dennoch habe ich Käse (Parmesan, Gruyere, Mozzarella, Ricotta, Feta etc.) in den letzten Wochen am meisten vermisst. Die verschiedenen Käsearten sind äusserst schwer zu ersetzen und sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sojaprodukte haben für mich auch alle gleich geschmeckt. Mein Fazit: Käse ist für mich nicht ersetzbar. Darauf möchte ich nicht verzichten.

Fleischersatz
Mit dem Fleischersatz ist das so eine Sache. Braucht es das überhaupt? Wer sich entscheidet, vegan zu essen, sollte meiner Meinung nach nicht unbedingt fleischähnliche vegane Speisen auswählen. Den Aspekt des Fleischersatzes empfinde ich daher als Widerspruch. Mit einer veganen Ernährung entscheidet sich doch jeder bewusst gegen Wurst oder Fleisch, warum also ersetzen…

Auswärts essen
Eigentlich könnte ich so weitermachen wie bisher. Wer wie ich von zu Hause arbeitet, für den gestaltet sich der Alltag viel einfacher als für jemanden, der beruflich viel unterwegs ist und in Kantinen oder Restaurants essen muss. Auswärts essen hat mir bis auf wenige Ausnahmen nicht wirklich viel Freude bereitet. In Restaurants, ausser in den Veganen, konnte ich nie essen worauf ich wirklich Lust hatte, sondern ich musste mich mit einer äusserst begrenzten Auswahl zufrieden geben, wenn es denn überhaupt eine vegane Auswahl gab. Das hat nicht wirklich Spass gemacht.

In die Aussenseiterrolle gedrängt
Zu Hause essen ist kein Problem, das habe ich schon öfter geschrieben. Wenn man aber bei Freunden eingeladen ist oder es sich spontan ergeben hat, gemeinsam bei anderen zu kochen, dann wurde es kompliziert. In diesen Momenten habe ich mich schon ein wenig wie eine Aussenseiterin gefühlt, obwohl alle mein Experiment respektiert haben. Es ist einfach umständlich hinterfragen zu müssen, ob ich diese oder jene Zutat überhaupt essen darf. Wenn dies nicht der Fall war, dann musste ich auf simple Zutaten ausweichen. Wie dem auch sei – obwohl es manchmal kompliziert war, habe ich in den 46 Tagen nicht einmal geschummelt. Ich schreibe das nicht, damit ich jetzt gelobt werde, sondern weil ich wissen wollte, wie sich das Leben als Veganerin im Alltag gestaltet. In dieser Hinsicht ist mein Experiment auf jeden Fall  gelungen. Mein Fazit ist: Wer einen veganen Freundeskreis hat und in einer Stadt wohnt, in der das Angebot an veganen Bäckereinen, Cafés und Restaurants vorhanden ist, dann ist diese Art zu leben alltagstauglich ohne sich als Aussenseiter zu fühlen. Allerdings bin ich in meiner Situation des Öfteren ungewollt in die Aussenseiterrolle geraten.

Meine veganen Highlights
Mein grösstes veganes Erlebnis war das gemeinsame Essen bei unserem Freund und Sternekoch Heiko Nieder. An diesem Abend habe ich eine wahrhaftige vegane Geschmacksexplosion erlebt. Danke Heiko und Daniela für diesen unvergesslichen Abend bei euch! Auch das auswärtige Essen im veganen Restaurant Elle’n’Belle, wo ich eine vegane kulinarische Premiere erlebt habe war ein Highlight für mich. Im vegetarischen Restaurant Tibits werde ich anlässlich des veganen Dienstags öfter essen gehen. Von meinen selbstgekochten Speisen sind die mit unterschiedlichem Gemüse gefüllten Fladen zu meinem persönlichen Lieblingsgericht geworden, aber auch die vegane Lasagne und die gefüllten Reisbällchen haben sehr fein geschmeckt. Die veganen Pancakes aus Dinkelvollkornmehl ziehe ich den nicht veganen Pancakes vor und werde diese auf jeden Fall öfter zubereiten.

Und nun?
Fleisch und Fisch habe ich kaum vermisst. Dennoch finde ich, dass beides zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehört – für mich jedenfalls. Doch eines hat sich durch mein Experiment verändert. Ich werde seltener Fleisch essen, dafür sowohl auf eine artgerechte Haltung als auch eine regionaler Herkunft achten. Während meines Experimentes ist mir bewusst geworden, dass es viele vegane mediterrane Speisen gibt, von den zahlreichen Vegetarischen ganz zu schweigen. Zwar bin ich durch mein Experiment keine Veganerin geworden – das war auch nicht mein Ziel – dennoch werde ich den ein oder anderen veganen Tag einlegen und hin und wieder neue Gerichte auf meinem Blog veröffentlichen. Es wäre schliesslich schade, wenn dieser Blog überhaupt nicht mehr fortgesetzt würde…

Tag 46: Mein letzter veganer Tag stand im Zeichen von Salat

Süsses Frühstücksbrötchen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Süsses Frühstücksbrötchen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Der letzte Tag meines veganen Experimentes stand bis auf das Frühstück, zu dem es ein Vollkornbrötchen mit Margarine, Kirschmarmelade und Zuckerrübensirup gab, ganz im Zeichen von Salat. Wie jeden Morgen habe ich einen feinen Espresso mit Agavendicksaft getrunken.

Rote-Bete-Salat mit Sojajoghurt (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Rote-Bete-Salat mit Sojajoghurt (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

Zum Mittagessen habe ich mir einen gewürfelten Rote-Bete-Salat mit Sojajoghurt zubereitet. Dazu gab es einen italienischen Reissalat mit Oliven, Kapern, Tomatenstücken, Mais, Erbsen und Möhren.

Frische geschnittene Erdbeeren (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Frische geschnittene Erdbeeren (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

Als Dessert gab es frisch geschnittene Erdbeeren mit etwas Agavendicksaft – die Erdbeeren waren noch nicht wirklich süss.

Gemischter Salat (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Gemischter Salat (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

 

Abends bin ich mit langjährigen Freundinnen essen gegangen. Zum letzten Mal habe ich akribisch auf vegane Zutaten in meiner Essenswahl geachtet. Aufgrund der mangelnden Auswahl an veganen Speisen habe ich mir einen Salat mit Mais, schwarzen Oliven und Tomaten ohne Eier bestellt. Das Hausdressing habe ich mit Essig und Olivenöl ersetzt.

Pizzabrot (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Pizzabrot (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Als sättigende Beilage habe ich ein frisch gebackenes Pizzabrot gegessen, das sehr fein war.

Fazit meines letzten Tages
Das war der letzte Tag meines veganen Experimentes. Beim Schreiben dieser Zeilen werde ich nachdenklich. Es ist irgendwie komisch, dass morgen alles vorbei ist… Ein Resümee der gesamten Zeit folgt morgen.

Tag 45: Pizza versus Focaccia – zwei italienische Klassiker im Vergleich

Ein Stück Focaccia (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Ein Stück Focaccia (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Beide italienische Spezialitäten werden aus einem Hefeteig zubereitet. Dennoch unterscheiden sich die Klassiker der italienischen Küche. Der Focacciateig ist flüssiger als der einer Pizza und er wird nicht so dünn ausgerollt. Auch beim Belag gilt die Devise: Weniger ist mehr. Während eine Pizza reichlich belegt wird, zumindest in deutschsprachigen Ländern, enthält eine Focaccia meist nur einen Belag, wie etwas Salz, Rosmarin, Oliven oder einige frische Tomaten. Es gibt auch Varianten mit Zwiebeln oder Käse.

Gebackene Focaccia mit  Tomaten (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Gebackene Focaccia mit Tomaten vor dem Schneiden  (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Charakteristisch bei einer Focaccia sind die Vertiefungen im Teig. Ein guter Fladen sollte innen weich, aussen knusprig und mit Olivenöl benetzt sein. Der italienische Fladen wird zu jeder Tageszeit gegessen, oftmals auch als Snack zwischendurch. Im Gegensatz zu einer Pizza wird die Spezialität aus der Region Ligurien in Stücken und nicht als Ganzes verzehrt wie etwa eine Pizza.

Veganes Stück Pizza (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Veganes Pizza-Stück (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Eine Pizza kann in unzähligen Varianten zubereitet werden und natürlich auch ohne Fleisch, Fisch und mit veganem Käse. In Italien wird die Pizza sehr dünn ausgerollt und mit frischen Zutaten belegt.

Vegane Pizza (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Vegane Pizza mit Champignons, Paprika, Zwiebeln und veganem Käse (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

Mit etwas Tomatensauce, Paprika, Champignons, Zwiebeln und milchfreiem Käse kommen auch Veganer nicht zu kurz.

Tag 44: Linsen – weit mehr als ein Arme-Leute-Essen

Es gibt sie in rot, gelb, braun, grün und schwarz. Die Rede ist von Linsen. Die scheibenförmigen Samen sind nicht nur schmackhaft, sondern auch sehr gesund. In ihnen steckt die geballte Kraft an Nährstoffen. Gerade für Veganer sind Linsen eine wertvolle pflanzliche Eiweissquelle und ein wichtiger Eisenlieferant, von dem hohen Gehalt an B-Vitaminen, Kalium, Magnesium, Kalzium und Phosphor ganz zu schweigen. Auch wenn Linsen günstig, lange haltbar und sehr sättigend sind, haben sie mit dem einstigen Arme-Leute-Essen längst nichts mehr zu tun. Ob als deftiges, vegetarisches oder exotisches Gericht – die leckeren Hülsenfrüchte können zu den unterschiedlichsten Speisen verarbeitet werden. Sie bereichern nicht nur Hauptgerichten, sondern auch Beilagen, Suppen und Eintöpfe.

Linsen mit italienischen Suppennudeln (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Linsen mit italienischen Suppennudeln (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Am Mittag gab es Linsen mit italienischen Suppennudeln.

Linsensuppe mit Kartoffelstückchen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Linsensuppe mit Kartoffelstückchen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

 

 

 

Abends habe ich mich für einen Suppe ohne Pasta, dafür aber mit Kartoffelstückchen entschieden.

Tag 43: Pasta versus Gemüse – beides vegan und lecker

Pennette mit Tomaten-Auberginen-Sauce (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Pennette mit Tomaten-Auberginen-Sauce (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Es gibt weit mehr als nur Spaghetti Bolognese, wenn ich an Pasta denke. Allein die Vielfalt an diversen veganen Pastasorten aus Hartweizengriess angefangen von Penne, Rigatoni, Farfalle, Fusilli, Orecchiette, Linguine, Tagliatelle, Bucatini – ich könnte diese Aufzählung ins Unendliche führen – ist immens. Auch wenn die unterschiedlichen Nudelsorten aus denselben Zutaten bestehen, so schmecken sie nicht gleich. Das stelle ich als Halbitalienerin fest und schliesse mich meinen Landsleuten ganz klar an. Eine Pastasorte darf  nicht einfach unbedacht aus dem Vorratsregal gegriffen und mit irgendeiner Sauce kombiniert werden. Die italienische Küche hält für jede Sauce die passende Nudelsorte bereit. Soweit die Theorie – nun zur Praxis und zum heutigen Mittagessen: Es gab Pennette mit einer frisch gekochten Tomatensauce und darin gegarten Auberginenstückchen. Wer Auberginen mag, wird dieses Pastagericht lieben!

 

Veganes Gemüse-Trio

Veganes Gemüse-Trio (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Veganes Gemüse-Trio (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Am Abend hatte ich Lust auf Gemüse: Es gab gedünstete Rote Bete samt Stängeln und Blättern – zum Wegwerfen sind diese viel zu schade und wertvoll – gebratene Spitzpaprika und gegrillte Auberginenscheiben.

Gegrillte Auberginen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Gegrillte Auberginen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

Wer meinen Blog aufmerksam liest, hat schon gemerkt, dass ich sehr oft Auberginen verwende, weil sie so lecker sind und in unzähligen Varianten zubereitet werden können. Ich mag alle davon!

Gebratene Peperoni (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Gebratene Spitzpaprika (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

Auch gebratene oder gegrillte Spitzpaprika esse ich als Gemüsebeilage sehr gerne. Ich mag den pikant-süsslichen Geschmack der spitzen Schoten.

Gedünstete Rote Bete samt Blätter (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Gedünstete Rote Bete (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

Das Gemüse-Trio vollendet die gedünstete Rote Bete. Das rote Gemüse schmeckt nicht nur sehr fein, sondern ist durch den hohen Vitalstoffgehalt, der gerade in den Blättern enthalten ist, richtig gesund.