Tag 19: Vegane Geschmacksexplosion

Unser Abendessen –  diverse vegane Köstlichkeiten (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Unser Abendessen – diverse vegane Köstlichkeiten (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Auf diesen Tag haben wir uns schon lange gefreut. Viele unserer Freunde verfolgen unser veganes Experiment gebannt und wollen natürlich wissen, was wir genau essen, ob wir etwas vermissen und wie es uns dabei geht. Aus purer Neugierde entstand die Idee, mit unseren Freunden Daniela und Heiko vegan zu kochen. Was als gemeinsames Vorhaben angedacht war, mündete jedoch in diversen kulinarisch veganen Kreationen unseres Gastgebers, denen wir fasziniert als Statisten beiwohnen durften. Zu Trinken gab es einen selbstgemachten Tee aus Wasser, Zimt, Zimtblüte, getrockneter Minze und Kardamom-Kapseln.

Unser Gastgeber und Sternekoch Heiko Nieder (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Unser Gastgeber und Sternekoch Heiko Nieder (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Heiko Nieder – leidenschaftlicher Koch und aktuell ausgezeichnet mit zwei Michelin-Sternen und 18 Gault-Millaut-Punkten – hat sich auf unser veganes und alkoholfreies Experiment ohne zu zögern für einen Abend in privater Runde eingelassen. Doch ich kann den Geschmack dieser verschiedenen Köstlichkeiten als Laie kaum beschreiben, ausser dass es fantastisch war. Auf meine Frage, was er denn genau für uns zubereitet hat, antwortete er mit einem verschmitzten Lächeln: „Reis mit Kartoffeln, Salat und Gemüse“. Die Runde brach in Gelächter aus. Selbstverständlich hat er uns doch noch verraten, welche verschiedenen veganen Köstlichkeiten wir an diesem Abend geniessen durften (siehe Bilder). Für mich war das heutige Abendessen eine vegane Geschmacksexplosion. Fleisch, Fisch, Käse und andere Milchprodukte haben uns in keiner Weise gefehlt.

Diese veganen Köstlichkeiten gab es zum Abendessen

Blumenkohlsalat mit Sesam, Mango und Koriander (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Blumenkohlsalat mit Sesam, Mango und Koriander (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Humus (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Humus (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Geschmortes Gemüse mit einer geheimen Spezialsauce (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Geschmortes Gemüse mit einer geheimen Spezialsauce (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

Spinat und Artischocke mit Sumach als Gemüse und in Taschen gefüllt (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Spinat und Artischocken mit Sumach in Taschen gefüllt und als Gemüsebett (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

 

 

 

 

Tomaten-Paprika-Dip mit Nüssen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Tomaten-Paprika-Dip mit Nüssen (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

 

 

 

 

 

Auberginenpüree mit Schwarzkümmel und Kräutern (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Auberginenpüree mit Schwarzkümmel und Kräutern (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Blattsalate mit Sumach und Granatapfel (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Blattsalate mit Sumach und Granatapfel (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Tomaten Couscous-Salat (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Tomaten Couscous-Salat mit Kräutern und Zwiebeln (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rotes Linsenpüree (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Rotes Linsenpüree (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Pitabrot und gebratener Wantan-Teig (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Pitabrot und gebratener Wantan-Teig (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 12: Es geht um die Wurst

Vegane Bratwurst mit Kartoffeln und Rote-Beete-Salat (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Vegane Bratwurst mit Kartoffeln und Rote-Beete-Salat (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Beim Abendessen ging es um die Wurst, zumindest um die Vegane. Am 12. Tag meines Experimentes habe ich mir gedacht, es ist mal Zeit eine vegane Bratwurst zu testen. Allerdings frage ich mich schon, warum überhaupt fleischähnliche vegane Speisen hergestellt werden. Wenn jemand vegan lebt, dann entscheidet er oder sie sich doch bewusst gegen Wurst oder Fleisch, oder nicht?! Wie dem auch sei, die fleischlose Wurst habe ich erst in Öl angebraten und dann in einer Zwiebel-Senf-Sauce ziehen lassen. Dazu gab es Salzkartoffeln und Rote-Beete-Salat mit Olivenöl und Zitrone. Noch bevor ich meinen Mann fragen konnte, wie er denn die Wurst findet, kam ein grosses „Wuaaa“ aus seinem Munde heraus. Ich habe ihn daraufhin gefragt, ob es denn so schlimm sei. Er erwiderte: „Die Wurst geht gar nicht“. Das machte mich neugierig, sie auch zu probieren. Beim Schneiden ist mir bereits ein gummiartiger Widerstand aufgefallen. Knackig war sie nicht. Auch die Konsistenz war irgendwie gummiartig, wobei die Gewürze, die der herkömmlichen Bratwurst ähnelten. Unser Fazit: Eine Wurst bleibt eine Wurst – sie ist nicht ersetzbar!

Yufka mit Paprika, Zucchini, Kichererbsen und Zuckerschoten (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Yufka mit Paprika, Zucchini, Kichererbsen und Zuckerschoten (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Mittagessen
Ich bin nicht einfallslos, aber diese mit Gemüse gefüllten Fladen sind einfach so lecker, dass ich nicht genug davon essen kann. Und wenn unterschiedliches Gemüse verwendet wird, dann ist es auch nicht langweilig. Heute habe ich Zuckerschoten, rote Paprika, Zucchini und Zwiebeln in Olivenöl angebraten. Den Fladen habe ich mit pikantem Humus bestrichen und das Gemüse hinzugefügt. Rollen. Fertig. Geniessen.

Papaya mit Mini-Pancakes und Ahornsirup (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Papaya mit Mini-Pancakes und Ahornsirup (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Frühstück
Zum Frühstück gab es Papaya mit einigen Spritzern frischer Zitrone und kleine vegane Pancakes mit Ahornsirup. Das war ein feiner Start in den Tag!

 

Tag 7: Meine erste vegane Bewährungsprobe: Akademischer Essensbesuch aus dem Ländle

Lahmacum mit Sojaschnetzeln. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch).

Lahmacun mit Sojaschnetzeln. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch).

Heute Abend besucht uns unser langjähriger akademischer Freund. Nein, er ist kein Langzeitstudent, sondern er ist schon im zarten Alter von 34 Jahren in der Fachrichtung Entrepreneurship zum Professor berufen worden. Doch das ist mittlerweile auch ein Weilchen her. Wie dem auch sei – unser Professor ahnt noch nichts von seinem Glück oder sollte ich sagen seinem Unglück?! Aber ich finde auch einem fleischessenden gestandenen Mann wird das vegane Mahl munden. Das hoffe ich jedenfalls. Schliesslich habe ich etwas Besonderes für das Abendessen ausgewählt. Es gibt Lahmacun. Vegan natürlich. Der türkische Klassiker wird mit Sojaschnetzeln statt mit Hackfleisch zubereitet. Das Rezept stammt aus dem Kochbuch „Vegan Love Story“ von tibits & Hiltl.

Grüner Beilagensalat. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Grüner Beilagensalat mit Mais. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Als Beilage gibt es einen grünen Salat mit Mais. Ich bin gespannt, ob und wie das Essen bei unserem akademischen Nicht-Veganer ankommt…
Das Backblech spricht jedenfalls für sich. Von insgesamt 12 Stücken Lahmacun ist noch ein Anstandsstück übrig geblieben.

Selbstgemachtes Soja-Mango-Eis. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Selbstgemachtes Soja-Mango-Eis mit Kiwistückchen. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Das selbstgemachte Soja-Mango-Eis mit Kiwistückchen zum Nachtisch hat den gemütlichen Abend mit guten Gesprächen und mit dem aus Dänemark geschmuggelten Bier (für die Gastgeber gab es selbstverständlich die alkoholfreie Variante) abgerundet. Experiment gelungen. Es war sehr lecker. Wir sind satt, zufrieden und glücklich.

Tag 1: Warum mache ich das?

Ich esse gerne Fleisch, nicht oft, aber dafür geniesse ich es umso mehr (das muss an meinen griechischen und italienischen Wurzeln liegen). Ein saftiges Steak oder ein selbstgemachter Burger sind für mich ein wahrer Genuss und machen mich glücklich. Das ist kein Scherz. Warum also nicht einfach 40 Tage auf Fleisch verzichten? Das wäre zu einfach. Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, auch noch ohne Milchprodukte zu leben. Cottage Cheese, Gruyère, Appenzeller und auch Butter bereichern täglich meinen Speiseplan. Der Cappuccino am morgen darf bei mir natürlich nicht fehlen. Auf all das verzichten? Ganz freiwillig? Warum? Weil ich es wissen will – fühle ich mich tatsächlich fitter und vor allem kann ich das schaffen?

Es geht los

Es geht los. Der Cappuccino wird mit einem Espresso ersetzt. Gesüsst wird mit Agavendicksaft. Die Scheibe Vollkornbrot bestreiche ich mit Margarine anstelle von Butter. Ehrlich gesagt ist es nicht dasselbe. Ich liebe nämlich den besonderen Buttergeschmack. Der Honig fällt auch weg (leider), dafür kommt meine Lieblings-Schwarzkirschmarmelade obendrauf. Das Frühstück verläuft dennoch unspektakulär. Die eigentliche Herausforderung wartet sicherlich im Laufe des Tages beim Kochen auf mich oder wenn ich mal auswärts essen gehen sollte. Gestern Abend war ich zum Beispiel im Tibits. Für alle, die es nicht kennen, das ist ein vegetarisches Restaurant in Zürich. Die Buffet-Auswahl ist gross. Das Essen schmeckt fein und das Restaurant war bis auf den letzten Platz voll. Es kommt bei Frauen und auch bei Männern gut an. Fleischlos essen zu gehen, ist kein Problem. Jedoch habe ich mich beim Schöpfen der verschiedenen Gerichte gefragt, in welcher Speise wohl Milchprodukte enthalten sind? Nicht immer war das für mich offensichtlich. Ist der Veganismus also überhaupt alltagstauglich und werde ich dadurch zur Aussenseiterin? Ich bin gespannt…

Kartoffel-Möhren-Suppe zum Mittagessen

Kartoffel-Möhren-Suppe. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Kartoffel-Möhren-Suppe. (Bild: Athena Tsatsamba Welsch)

Heute Mittag gab es eine Kartoffel-Möhren-Suppe und zum Nachtisch einen Apfel statt Schoggi oder Kekse. Ehrlich gesagt hat mir das gut geschmeckt. Dennoch ist mein primäres Ziel nicht, eine Diät zu machen oder abzunehmen. Ich möchte mich einfach wieder fitter fühlen. Aber in diesem Moment fühle ich mich eher erschöpft. Ich befinde mich im Nachmittagstief. Gestern habe ich noch zwei Riegel Schokolade um diese Uhrzeit verdrückt. Das ist wohl die Macht der Gewohnheit! Es wäre doch so leicht, in die Süssigkeitenkiste zu greifen. Aber nein. Ich lass es. Ich frage mich nur, wie ich die erste kleine Heisshungerattacke nach etwas Süssem stillen kann. Ich hätte natürlich vegane Süssigkeiten oder Schokolade einkaufen können. Das habe ich aber nicht. Bisher wenigstens. Wie gut, dass ich noch eine Banane in der Obstschale entdeckt habe….